30 Jahre MIMUSE.... hier einige Presseartikel, die recht gut beschreiben, was wir so gemacht haben.

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Michael Junker / Hannoversche Allgemeine Zeitung v. 03.08.2010

Mimuse setzt jetzt auch auf Comedy

Die Mimuse wird 30: In den vergangenen zehn Jahren haben Comedians die Mimuse erobert. Alte Bekannte des Kabaretts fehlen aber auch nicht.

Mit vielen Wunschgästen feierten Mimuse-Organisator Udo Püschel und der Verein Klangbüchse im Jahr 2000 das 20-jährige Bestehen der Mimuse: Missfits, Gerhard Polt, Dieter Nuhr, Hort Schroth, Götz Alsmann und Josef Hader - viele alte Bekannte waren gekommen. Zeitgleich hatte Püschel für das GOP-Varieté in Hannover einen zaubernden Moderator gebucht, der unbedingt auch mal auf Kleinkunstbühnen spielen wollte. Püschel lehnte ab - zu viel Magie: „Heute muss ich gestehen, dass ich seine Entwicklung völlig falsch eingeschätzt habe.“ Der ehemalige GOP-Moderator ist mittlerweile als Eckhardt von Hirschhausen deutschlandweit bekannt.

Django Asül trat 2001 zum ersten Mal in Langenhagen auf, begleitet von großen Namen wie Volker Pispers und Götz Alsmann. Auch Lokalmatadoren kamen immer gern: Nessi Tausendschön und Alex Dudel spielten oft in Langenhagen.

Ab 2003 begann Püschel, mit Matthias Brodowy zusammenzuarbeiten, und buchte ihn unter anderem für eine Varieté-Show des Zirkus Roncalli. Bodo Wartke und Hagen Rether (2005) spielten immer noch im daunstärs. Dirk Bielefeldt alias Herr Holm feierte 2006 15 Jahre Bühnenpräsenz. Dann lud die Mimuse 2007 zu „Brod & Spieler“, einer Show mit Lokalmatador Brodowy. Seit 2008 spielt außerdem der Night Wash Club jährlich zweimal im Theatersaal - mit Moderator Knacki Deuser, den das Publikum sehr schätzt.

Mit René Marik füllte 2009 wieder ein Puppenspieler den Theatersaal, und Josef Hader überraschte mit einem Stück rund um seine Alter Egos und schwarzem Humor. Nach 29 Jahren Mimuse ist klar: Das 30. Jahr ist wieder ein Muss für jeden Fan der Kleinkunst.

Michael Junker / Hannoversche Allgemeine Zeitung v. 03.08.2010

Die Mimuse und ihre Künstler

Die Mimuse zählt zu den wichtigsten kabarettistischen Veranstaltungen Deutschlands. In 30 Jahren haben viele bekannte Künstler das Programmheft gefüllt: Von Harald Schmidt über Rüdiger Hoffmann, Hans-Werner Olm und Michael Mittermeyer bis zu Götz Alsmann.

Zugegeben: Zu Beginn der Mimuse mussten die Veranstalter im Nebel stochern, um das Programm zu füllen. Kontakte zur Kleinkunstszene hatte keiner so richtig. Mimuse-Chef Udo Püschel klemmte sich daher ans Telefon und führte zahllose Gespräche. „Wir hatten wenig Geld und viel Optimismus. Es sollte etwas ganz Besonderes werden, das war klar“, sagt Püschel.

Heute ist das anders: Püschel kann sich vor Buchungsanfragen der Künstler kaum retten. Die lange Liste der Hochkaräter zeigt, wie groß der Name Mimuse in der Kabarettszene ist: Über Götz Alsmanns Auftritt 1984 in Langenhagen sagt Püschel heute: „Der konnte am Klavier alles spielen, den musstest du nur mit dem Finger antippen.“ Es folgten viele bekannte Künstler wie 1985 Kalle Pohl - das Jahr, in dem das Programm erstmals nahezu komplett im Theatersaal über die Bühne ging -, Matthias Deutschmann (1986), Nickelodeon (1987), Ingolf Lück, Hans-Werner Olm, Volker Pispers und Sissi Perlinger (1988) und Hanns Dieter Hüsch (1989), der 2005 gestorbene Kabarettist, den Püschel sehr schätzte.

Anfang der neunziger Jahre begann Püschel, das Programm des GOP Hannover zu planen - und nutzte seine neu gewonnenen Kontakte zum Varieté: Marionettenspieler, Seifenblasenkünstler und Comedy-Jongleure traten 1991 in einem Spiegelzelt auf dem Langenhagener Schützenplatz auf. 1993 und 1994 buchte er viele Comedians, und 1995 sprach der Magische Zirkel ihn an: Für die Meisterschaft der Zauberer wollte der Verein mit ihm zusammenarbeiten. Ergebnis war eine Mimuse-Gala mit vielen Zaubertricks.

Bereits in den neunziger Jahren hatte das Mimuse-Programm Stand-up-Comedians verzeichnet, der Durchbruch des Genres in Langenhagen war aber im Jahr 2003: Django Asül und Dittrich & Pastewka zogen viele Besucher an. „Das Kabarettpublikum wird immer älter“, sagt Püschel. Stand-up sichere da den Besuchernachwuchs.

Bis heute ist die Mimuse eine der erfolgreichsten Kleinkunstveranstaltungen: „Von der Krise der Kleinkunst wird zwar schon seit vier Jahren geredet“, sagt Püschel. Wirklich gespürt habe er sie aber bisher nicht.

Das mag auch daran liegen, dass sich nicht nur die Besucher, sondern auch die Künstler bei der Mimuse schlichtweg wohl fühlen. Für Lokalmatador Matthias Brodowy ist die Mimuse „eine Veranstaltungsreihe, die im norddeutschen Raum ihresgleichen sucht“. Auch Kabarettist Volker Pispers lobt: „Ich bin 1988 zum ersten Mal im daunstärs aufgetreten und habe Püschel und seine Mitarbeiter kennen- und schätzen gelernt. Menschen, die wissen, was sie tun, wissen, wovon sie reden, und Spaß an der Sache haben“, sagt der Kabarettist.

Michael Junker / Hannoversche Allgemeine Zeitung v. 03.08.2010

Die Langenhagener Mimuse wird 30 Jahre alt

Ohne den Verein Klangbüchse geht es nicht: 30 Mitglieder halten das Kleinkunstfestival Mimuse in Langenhagen am Laufen.

Es war eine Arbeitsgruppe innerhalb des Stadtjugendrings, die den Grundstein für den Verein Klangbüchse gelegt hat. Die „Klangbüchse AG“ - unter ihnen Doris Früh, heute für das Catering zuständig, und Gründer Udo Püschel, damals Vorsitzender des Stadtjugendrings - organisierte Folklore-Konzerte und andere Musikangebote. Mit Erfolg: Stetig wuchsen die Termine, die Zuschauerzahlen und die Arbeit.

Schließlich entschlossen sich die Mitglieder zur Vereinsgründung. Früh ist seit Anfang an dabei: „Damals haben wir noch nachts plakatiert und wussten nicht, was aus diesen Veranstaltungen einmal werden würde“, erinnert sich die Langenhagenerin. Alles sei - genau wie heute - sehr familiär zugegangen: Die Mitglieder kamen gut miteinander klar, und die Künstler übernachteten auch schon Mal bei Klangbüchsen-Mitgliedern.

Mit der Zeit wuchsen die Veranstaltungen, und es gab immer mehr zu tun - auch weil die Stadt die Organisation dem Verein überließ und schließlich fast nur noch finanziell unterstützte.

30 Mitglieder zählt der Verein heute, und die Mimuse ist zum Teil ihres Lebens geworden. „Zweimal im Jahr treffen wir uns zur Arbeitsbesprechung“, sagt Barbara Duncker, Vorsitzende der Klangbüchse. Dann werden die Dienstpläne für die Saison gefüllt. Eine Abendveranstaltung macht mehr Arbeit, als sich manch ein Besucher vielleicht vorstellt: Mittags treffen sich die Mitglieder, richten die Garderobe her, kümmern sich um die Verpflegung der Künstler und Vereinsmitglieder oder arrangieren die Bühne und die Technik - ob im daunstärs oder dem Theatersaal. „Oft endet so ein Tag erst um Mitternacht. Man muss dafür schon ein begeisterter Fan der Kleinkunst sein“, sagt Duncker. Denn das Miterleben der Veranstaltung und der vertraute Kontakt mit den Künstlern sei es, was die Mitglieder reizt.

Mit dem Nachwuchs läuft es allerdings eher schleppend: „Wir haben die letzten sieben Jahre zwei neue Mitglieder bekommen“, sagt Duncker. Viele Vereinsmitglieder haben die 60 überschritten. Zwar helfen die Kinder einiger Mitglieder auch mal mit, aber ein paar mehr Helfer könnte der Verein schon vertragen. „Wir haben ein supergutes Team und empfangen jeden mit offenen Armen“, sagt Duncker. Wer Interesse hat, kann den Verein unter www.mimuse.de kontaktieren.

Hinter den Kulissen30-Jahre-Mimuse-HAZ-Artikel-Technik.jpg

Viele Stunden bevor eine Veranstaltung beginnt, verlegen Helfer Kabel, stellen Boxen und Mikrophone auf, bringen Scheinwerfer an und sorgen dafür, dass Licht und Ton den Anforderungen von Künstlern und Zuschauern entspricht.

„Kabarettisten sind da sehr pflegeleicht“, sagt Produktionsleiter Franz Gottwald. Da reichen ein paar Strahler für die Bühne und ein Mikrophon. Bei musikalischen Darbietungen sieht das schon wieder anders aus: Die Instrumente müssen mikrophoniert und aufeinander abgestimmt werden, und oft sollen auch die Scheinwerfer bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Vor dem Auftritt proben Techniker und Künstler, doch dafür ist meist nicht viel Zeit: „Wenn die Show im daunstärs um 20 Uhr beginnt, kommen manche Künstler erst um 18 Uhr“, sagt Gottwald. Dann muss es schnell gehen.

Schwierig wird es, wenn die Techniker der Mimuse zum Beispiel CDs während der Show aufs Stichwort einspielen sollen: „Es kam schon vor, dass Künstler ein abgesprochenes Stichwort schon vor dem eigentlichen Einsatz verbaut hatten.“ Wenn dann ein Lied unerwartet viel zu früh einsetzt, bleiben die Kabarettisten aber meist gelassen: „Das sind Profis - die überspielen das, und das Publikum merkt es meist nicht“, sagt Gottwald.

Griechischer Mimus ist Namensgeber

Zugegeben, die Verwechslungsgefahr mit einer tropischen Pflanzenart ist groß. Doch die Mimuse hat nichts mit dem Mimosengewächs zu tun. Der Name des Kleinkunstfestivals geht viel mehr auf das antike Theater zurück: „Dort war der so genannte Mimus eine Figur, die Szenen für das Publikum kommentiert hat“, sagt Mimuse-Veranstalter Udo Püschel.

Anspielungen auf tagespolitische Themen und Personen des Mimus sind historisch bezeugt - und das seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Vom lateinischen Mimus sind zwar nur noch wenige Fragmente bekannt, vom griechischen aber ganze Szenen: Es sind derbe, komische Geschichten aus dem Alltagsleben, die zum Beispiel bei Volksfesten oder Gastmählern aufgeführt wurden und die Zuschauer zum Lachen bringen sollten. Die Schauspieler bedienten sich dabei einer einfachen und ausgelassenen Sprache - der Sprache des Volkes.

Püschel erkannte viele Parallelen zum heutigen deutschen Kabarett und verband den Mimus mit der Muse. In 30 Jahren hat sich die Wortschöpfung zur bekannten Marke entwickelt: „Er prägt sich ein, er ist individuell“, sagt Püschel dazu.

TERMIN VERLEGT

24.10.24  M. Tschirpke  
05.02.26
07.03.24  B. Stijelja 16.01.25
20.04.23  Lucy v. Kuhl 
20.02.25

Karten sind weiter gültig.

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