1996 spielten:

Les Ballets Jazz de Montreal     
Les Bizarroides    
Böhnke & Lange    
Comedy Excentrique    
Falzsch Wagoni    
Familie Flöz      
Five Live    
Petra Förster    
Günter Fortmeier     
Gohglmohsch     
Hinz & Kunz    
Kuster & Wackerhagen    
Michael Mittermeier    
Edouard Neumann     
Max Nix     Heinrich Pachl     
Volker Pispers    
Michael Quast    
Peter Shub    
Schmitz & Voltz    
Christoph Sonntag    
Nessi Tausendschön    
Unison

Horst-Schroth1995 spielten:

Stephan Bauer Kabarett
Calamorce & Cutigatu ComedyKabarett
Colombaioni Comedy
Gabi Decker Kabarett
Elliot Comedy
Eric & André Großillusion
Armin Fischer MusicComedy
Robert Fislage Comedyzauberer
Five Live A Capella
La Framboise Frivole MusicComedy
Carlos Herero Comedyzauberer
Laura Herts Comedy
I Pendolari dell'Essere ComedyPantomime
Juno Comedyzauberer Rolf Miller Kabarett Mimikrichy Comedy
Paul Morocco & Olé ComedyJongleure
Nestbeschmutzer Kabarett
011i Comedy
Pepper Comedy
Horst Schroth Kabarett (rechts)
Rob Spence Comedy
Hans Hermann Thielke Comedy
Neville Tranter Figurentheater
Ursus & Nadeschkin Comedy
Yoko & Hama Großillusion


Klaus Dittmann, Langenhagener Echo vom 2.11.1995

Das Lachen von der 15. Mimuse wird noch lange zu hören sein

Die 15. Mimuse ist vorbei und bei insgesamt zwölf Terminen gab es sicher für jeden etwas, der sich für Kleinkunst und große Kunst interessiert. Der Programmschwerpunkt lag mehr auf cirzensischclownesken Darbietungen. Der Bereich politisches Kabarett war diesmal nur unter „ferner liefen" zu finden.

Ingo AppeltNach Meinung zahlreicher Premierengäste war die Wandlung Horst Schroths vom Conferencier zum Alleinunterhalter die Überraschung des Abends. Bekannte aus früheren Jahren waren am Sonntag dran, I Pendolari dell'Essere aus dem Land der Pantomime und absurden Theater, aus Italien. Mit ihrem sprachlosen Nonsens und hintersinnigen Humor hielten sie ihr Publikum in der Klapsmühle bei „Dr. Misvago", mal als Insassen, mal als Behandelnde bei Laune. Enttäuschung erst, als es schon nach 90 Minuten hieß: „Schluß. Fini!" Aber herzlicher Beifall war ihnen gewiß.
Interessante neue Gesichter und Programme waren während der Veranstaltungen auch wieder zu erleben. Typen wie Elliot und Pepper aus der Show Clowns & Co, die erste Varieté-Tournee, die in Langenhagenzusammengestellt von Udo Püschel, dem Organisator der Mimuse ihre Gastspielreise in 50 deutschen Städten begann. Die Gruppe Nestbeschmutzer oder Gabi Decker, mit viel Temperament und ansteckendem Vortrag zum Thema Frauen.

Zum festen Mimusebestand gehört neben La Framboise Frivole vor allem Neville Tranters „Stuffed Puppet Theatre" mit jeweils neuem Programm. Ob „Die 7 Todsünden", ob eine MacbethPersiflage oder in diesem Jahr mit „Nightclub", immer geht er gekonnt mit seinen Szenen an die Grenzen des Erträglichen. Er läßt figürlichoptisch, gehässigsprachlich und grausigspielerisch eine makabere Welt aus Wirklichkeit und Wahnsinn entstehen, daß den Zuschauer während des Lachens eine Gänsehaut überkommt. Ein Wunder, daß Neville Tranter am Schluß aus dem bösen Spiel selbst normal herauskommt.

NickelodeonAnläßlich der Norddeutschen Meisterschaften des Magischen Zirkels, die in diesem Jahr in Langenhagen stattfanden, stellten sich bei der Zaubergala „Alles Hokuspokus" sechs Zauberer dem Gala-Publikum aus Politik und Gesellschaft.

Den Schluß mit einem kleinen Sahnehäubchen drauf bildete die Super-Slapstick-Show am Sonntag. Das Finale artete zu einer Furioso an Witz, Artistik und Begeisterung beim Publikum aus. Im ausverkauften Theatersaal lachte und bebte es vor Vergnügen vom ersten Auftritt von Ursus & Nadeschkin, ein männlicher und ein weiblicher Clown, bis zum Abschluß des Abends.

Die beiden Schweizer Clowns hatten durch ihre Mundart schon von Anfang an das Publikum auf ihrer Seite. Und als Nadeschkin in ihrer trockenen ernsten Art behauptete, sie sei eine „lustige Bohne", nahm man ihr das lachend gern ab. Mit ihrem Partner immer im Wortgewirr und im Streit, schaffen sie es aber immer doch noch zur synchronen Ansage des nächsten Künstlers zu kommen. Rob Spence, ein Pantomime besonderer Klasse, läßt einen schwarzen Luftballon zum Mittelpunkt seiner Darbietungen werden und fasziniert das Publikum mit seinen überzeugenden Bewegungen. Mal Eisenkugel und aufwärtsstrebender Ballon, mal zurückprallender Gegenstand, Szenenapplaus war während dieser Nummer keine Seltenheit.

Dann kam die Unnummer mit Hans Hermann Thielke, dem Mann von der Post, der nichts tut, dies aber so gekonnt, daß dem Publikum nur das Lachen bleibt. Mit beigem Pullover, grauer Hose und blauem Hemd korrekt gekleidet, aber verstaubt im Wesen und einfach von Gemüt, begeistert er das Publikum. Sprüche seines Freundes, einfältig hoch drei, können ihn vor Lachen schütteln, und das Publikum schüttelt sich ebenfalls herzhaft. Das Lied „Hoch auf dem gelben Wagen", das er ersatzweise für seinen Kollegen mit dem Publikum einstudieren will, scheitert an der Technik. Ebenso wenig Glück hat er mit seinen Annäherungen an eine Kollegin während eines PostSeminars.

Henning-VenskeAlte Bekannte tobten dann auf der Bühne, die Gruppe „01é". Paul Morocco, Antonio Forcione und Allessandro Russo ließen den Theatersaal erzittern und trieben ihre musikalischen Darbietungen bis an die akkustische Schmerzgrenze. Aber auch einschmeichelnd sanft konnten die Gitarren klingen, wenn sie wollten. Aber eigentlich wollten sie selten. Die Gitarrenkörper geben nur noch die Form her, Resonanzkörper sind sie schon lange nicht mehr. Sie werden zu Jongliergegenständen oder PingPongSchlägern, wie überhaupt Paul Morocco mit einem Mund voller Zelluloidbällen und dem, was er mit ihnen anstellte, Begeisterungsstürme auslöste. Es entstand eine ganz eigentümliche Atmosphäre aus Musik, Komik, Lachen und Beifall, und irgendwie fühlten sich alle in dieser Mischung sehr wohl. Der Schlußapplaus mit allen Akteuren dauerte eine Viertelstunde, so daß die Künstler noch ins Publikum gehen mußten, um sich mit Handschlag zu verabschieden. Diese Geste ist noch nicht oft im Theatersaal vorgekommen.
Anerkennung natürlich auch all den ungenannten Mitarbeitern zwischen Kasse und Kulisse, die Abend für Abend und oft schon tagsüber die zahlreichen Vorbereitungen abwickelten, die für die reibungslosen Vorstellungen erforderlich waren. Für die 16. Mimuse bedeutet dies eine noch größere Anstrengung, aber man kann heute schon sicher sein nein, keine Vorschußlorbeeren, Theaterleute sind abergläubisch!

 

0lli-Hauenstein

Murph1994 spielten:

Antrak auf Stumphsinn Kabarett
Les Ballets Jazz de Montreal Tanzgruppe
Les Bubb Comedy
Armin Fischer MusicComedy
La Framboise Frivole MusicComedy
Ingo Insterburg MusicComedy (Bild rechts unten)
Marcus Jeroch Wortjongleur
KGB Clowns
Krauss & Regenauer Kabarett
David Leuckert Kabarett
Manfred Maurenbrecher Songs
Menubeln Kabarett
Murph Comedy
Paolo Nani Comedy
Lars Reichow Kabarett
Daniel Sander Ensemble TravestieParodie
St. Petersburg Clown Corporation Comedy (Bild unten)
Klaus Peter Schreiner Kabarett
Trestle Theatre Company Comedy mit Masken


Oliver Stock, Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 31.10.1994

Gelobte Diaspora

Udo Püschel zieht nach drei Wochen „Mimuse" eine Bilanz

Der Mann hat ein Problem. Er lebe in der Diaspora, sagt er von sich selbst. Der Ort seiner Diaspora ist Langenhagen, und der Herr heißt Udo Püschel, seines Zeichens Impressario der „Mimuse". Die „Mimuse" wiederum, jenes nach dem antiken Possenreißer Mimus benannte Comedy-Festival vor den Toren Hannovers, macht dem Herrn hinter seinem unaufgeräumten Schreibtisch im Langenhagener Rathaus seine Diaspora erträglich.

Ingo-InsterburgDas Festival, das nach drei Wochen Dauer am Sonnabend mit einem clownesken Finale zu Ende ging, ist Püschels gehätscheltes Kind. „Im Prinzip", so seine Feststellung, „habe ich das alles erfunden." Die Betonung auf dem „ich" ist nicht zu überhören. Ausgedacht hatte sich Püschel 1981damals noch hauptberuflicher Bauingenieur in Langenhagen und nur im Nebenjob Veranstalterein Theaterfest mit Pantomime, Komödianten, Bänkelsängern und Straßenmusikanten. In der gleichen Geschwindigkeit, in der sich das Fest zum Festival der Kleinkunst mauserte, stieg Initiator Püschel vom Ingenieur zum Imagepfleger der Stadt Langenhagen auf. Inzwischen ist die kleine Kunst mächtig groß geworden, die „Mimuse" nennt sich „Internationales Comedy-Festival", ist gut besucht, und Püschel könnte eigentlich rundum zufrieden sein, wäre da nicht die leidige Lage Langenhagens.

„Wenn ein Langenhagener ausgeht, geht er nach Hannover", sagt der Imagepfleger. Aber er hätte seinen Beruf verfehlt, wenn er nichts gegen diesen Trend unternähme. „Wir müssen toller sein als Hannover" heißt sein Rat, und er erinnert an das Einmaleins des Kulturmanagers: „Ein Produkt, das sich zu Hause nicht verkaufen läßt, läßt sich nirgendwo verkaufen."

Also wirbt in Langenhagen nicht nur Yoko Ono mit nackten Hintern sondern auch Püschel mit seiner „Mimuse". „Wir inspirieren Hannover", meint er freimütig unbescheiden und zählt Künstler auf, die in Langenhagen entdeckt wurden, um anschließend in Großstädten Erfolge einzuheimsen. Mathias Riechling kam schon 1981, Gerhard Polt gastierte 1983 im Theatersaal. Als Sensation des Jahres 1994 feierte der Mann, der ständig im Auftrag der Kultur unterwegs ist, das belgische Künstlerduo „La Framboise Frivole". Die ernste Lachnummer soll voraussichtlich bei der nächsten „Mimuse" im Herbst 1995 als „Entdeckung des Vorjahres" wieder eingeladen werden.

Zum Erfolg der „Mimuse"Veranstaltungen trägt nach Püschels Ansicht die Atmosphäre bei Comedy und Kabarett bei. Die Zuschauer haben eben das Gefühl, „aufregend dichte dran zu sein", sagt er. Er liefert damit eine Beschreibung, die erstaunlich gut auf Langenhagens Lage vor Hannover zutrifft - oder auf Hannovers Lage vor Langenhagen, wie es der Imagepfleger ausdrücken würde.

St-Petersburg-Clown-Corporation
 

I-Pendolari-dell-Essere1993 spielten

BimBom Tanzensemble
Burghardt & Husmann Kabarett
Desimo Comedyzauberer
Diamond & Layton MusicComedy
Drambakus Comedy
3Gestirn Köln Eins Kabarett
Les Funambules Comedy (Bild rechts unten)
I Pendolari dell'Essere ComedyPantomime (Bild unten)
Wolfgang KrauseZwieback KabarettHappening
Gregor Lawatsch Kabarett
Marc & Chantal Großillusion
Paul Morocco & Olé ComedyJongleure
Holger Paetz Kabarett
Preddy Show Campany MusicComedy
Richard Rogler Kabarett
Milan Sladek Company Figurentheater
Tag Teatro Commedia dell'Arte (Bild rechts)
Trestle Theatre Company Comedy mit Masken


Hilge Timm, Neue Presse vom 4.5.1993

Tolles Mimuse-Finale mit schrägem FlicFlac und zwei „Spaßanbetern"

Mimuse, die Dreizehnte: Auch dieses Jahr eine gelungene Sache. Zum 13. Mal gab's auf Langenhagens Bühnen eine Auswahl von Comedy, Varieté und Kabarett aus ganz Europa, nach Art einer italienischen Vorspeisenplattefür jeden Geschmack etwas, jedes Häppchen eine Köstlichkeit. Spezialität dieses Jahres: Amüsement light, ohne Grübelkern und Nachgeschmack. Trotz geringerer Besucherzahlen war Veranstalter Udo Püschel wieder rundum zufrieden.
Zum Abschluß gab's zwei grandiose Lachnummern. Die Trestle Theatre Company mit ihrem neuen Programm „Hanging Around": gehässig, verdorben, fies, gemein. Gerade so wie Stan und 011i kloppen, prügeln und les-funambulesbetrügen sich Englands Kids, Teens und Twens. Das alte „Auge um Auge..." bekommt hier neue Gesichter: Die eigenartigen Masken der britischen Company sind prägnante Karikaturen. Ein pausbäckigtreudoofer Säugling, grimmig grinsender Schulklassenschreck, Pfadfinder mit Kulleraugen, bösblöder Skinhead mit Hängelippe, Irokesenpunk mit Langeweile im Gesicht.

Keine Masken, trotzdem Fratzen: Les Funambules, „Spaßanbeter" aus Belgien mit solidem pantomimischen Handwerkszeug und haarsträubender Phantasie im Gepäck. Unter dem Titel „FlicFlac" wandeln sie sich von Interviewer und Interviewtem zu Autofahrer und Beifahrer, zu Opa mit Krückstock und Verkehrspolizist, bis sie als Gott und Teufel vor der Himmelstür landen.

Dazu gab's Albereien während der Pause im Foyer, Dönekens mitten im Publikum und pantomimische Kunststücke auf der Bühne. Damit setzten die beiden belgischen Funambules den zwei Mimuse-Wochen ein echt kindisches Ende.

 

 

Milan-Sladek-Company

 

NEWS

TERMIN VERLEGT

24.10.24  M. Tschirpke  
05.02.26
07.03.24  B. Stijelja 16.01.25
20.04.23  Lucy v. Kuhl 
20.02.25

Karten sind weiter gültig.

22 Gutschein Mimuse k

 

Kulturnetz-Langenhagen

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